Axel Troost: Zeit für eine Zeitenwende bei der Bundesbank

„Nach dem unsäglichen Hin und Her um
Bundesbankpräsident Axel Weber muss die Chance genutzt werden, mit
dem Nachfolger bzw. der Nachfolgerin an der Spitze der Bundesbank
eine Zeitenwende einzuläuten. Ein neuer geldpolitischer Hardliner
im Bundesbankpräsidentenamt würde diese Chance verspielen“, erklärt
Axel Troost, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Troost weiter:

„Die Bundesbank ist die letzte große Zentralbank der Welt, die
sich in orthodoxer Weise bedingungslos auf die Inflationsbekämpfung
konzentriert. Eine moderne Zentralbank hat aber auch die Stabilität
des Finanzsystems vorausschauend zu beobachten und frühzeitig vor
Gefahren zu warnen. Gerade in einer Krise muss sie die finanzielle
Handlungsfähigkeit der Realwirtschaft und des Staates stärken. Das
erfordert ein Mindestmaß an geldpolitischem Pragmatismus, den sich
die EZB in der Krise wenigstens ansatzweise – und nur gegen
erheblichen Widerstand von Axel Weber – erarbeitet hat. Der beste
Beitrag für den Euro wäre daher eine neue Bundesbankpräsidentin oder
ein neuer Bundesbankpräsident, die oder der diese Lernerfahrungen der
EZB fördert und auch die Bundesbank in eine modernere Zukunft führt.
Für die Suche nach einer solchen Person muss man sich die nötige Zeit
nehmen.

Ein unmittelbarer Wechsel Axel Webers etwa zur Deutschen Bank muss
ausgeschlossen werden. Gerade angesichts des in seiner Amtszeit als
Bundesbankpräsident erworbenen Informationsvorsprungs ist eine
mehrjährige Karenzzeit vor einem solchen Wechsel unabdingbar.“

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Hendrik Thalheim
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