Heute wurde im Bundesrat abgestimmt und
entschieden: Das Pflege- Neuausrichtungsgesetz (PNG) wird nicht in
den Vermittlungsausschuss kommen, und damit wie erwartet im Oktober
in Kraft treten. Die wesentlichen Leistungsverbesserungen können ab
Anfang des nächsten Jahres in Anspruch genommen werden. Der bpa –
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. – begrüßt,
trotz aller verbleibenden Kritik an einzelnen Inhalten des PNG, die
Verbesserungen für einen Teil der Demenzerkrankten.
„Heute am Welt-Alzheimertag wird es nun amtlich: Die
Gesetzesänderung wird für die an Demenz erkrankten Menschen der
Pflegestufe 0 bis II in der Häuslichkeit mehr Leistungen bringen.
Pflegende Angehörige erhalten zusätzliche Entlastungen durch
Betreuungsleistungen von Pflegediensten. Dass insbesondere Menschen
mit einer Demenz und deren Angehörige mehr Unterstützung erfahren
werden, begrüßen wir uneingeschränkt“, so bpa-Präsident Bernd Meurer.
Gegenwärtig leben in Deutschland ca. 1,4 Millionen Demenzerkrankte
und die Anzahl wird rapide ansteigen. Die Versorgung Demenzkranker
ist zeitintensiv, anspruchsvoll und verlangt sowohl
Pflegefachpersonal als auch pflegenden Angehörigen alles ab. Durch
die erforderliche Dauerbetreuung sind Betroffene auf umfangreiche
Unterstützung von Fachpersonal angewiesen. Der bpa reklamiert
deshalb, die Abhängigkeit der Pflegebedürftigen von Pflegepersonen
genauso anzuerkennen wie die Notwendigkeit vielfältiger Leistungen.
Das muss sich perspektivisch in umfangreicheren
Unterstützungsangeboten für alle Betroffenen zeigen.
„Am Welt-Alzheimertag müssen die Situation der Erkrankten im
Mittelpunkt stehen und die Helfenden gewürdigt werden. Wir nehmen
aber auch unsere politische Verantwortung sehr ernst und formulieren
deshalb entschieden, woran es fehlt: Ein neuer Pflegebegriff alleine
hilft niemandem. Für die pflegebedürftigen und insbesondere die
demenzkranken Menschen zählt nur, welche Unterstützungsangebote
tatsächlich zur Verfügung stehen“, warnt bpa-Präsident Bernd Meurer
und resümiert: „Schwerstpflegebedürftige Menschen und Heimbewohner
gehen bei dieser Reform nahezu leer aus. Die Anerkennung von besseren
Personalschlüsseln hätte die Pflegebedürftigen und die Pflegekräfte
entlastet.“
Pressekontakt:
H. Mauel u. B. Tews, bpa-Geschäftsführer, Tel.: 030 – 30 87 88 60