Börnsen: Bund rettet Kulturgüter

Das Bundeskabinett hat eine Aufbauhilfe für durch
die Flutkatastrophe beschädigte Kulturdenkmäler in Höhe von 63
Millionen Euro beschlossen. Dazu erklärt der kultur- und
medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang
Börnsen (Bönstrup):

„Wir sind dankbar für die Initiative und die Entscheidung des
Bundeskabinetts, die von der Flutkatastrophe beschädigten
Kulturdenkmäler zu retten. Der Bund stellt in einem ersten Schritt
dafür 63 Millionen Euro aus dem Fluthilfefonds bereit.

Die Hochwasserkatastrophe hat uns alle schockiert und tief
betroffen gemacht. Auch viele Kulturdenkmale sind dadurch gravierend
und langfristig bedroht. Einige traurige Beispiele sind: das
Landestheater Niederbayern und die Spitalkirche St. Johannes in
Passau oder das für seine herrliche Architektur bekannte
frühklassizistische Sommerpalais in Greiz in Thüringen. Allein in
Sachsen sind mehr als 1.700 denkmalgeschützte Gebäude betroffen. Auch
wenn die Zuständigkeit für den Schutz von Kulturgütern formal bei den
Bundesländern liegt, ist es ein wichtiges und richtiges Signal, dass
die Bundesregierung dank des Engagements des Kulturstaatsministers,
den Wiederaufbau der Kulturdenkmäler mit erheblichen Mitteln
unterstützt.

Unsere Kunst- und Kulturgüter sind ein Schatz von unermesslichem
Reichtum, den es mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu
verteidigen und zu schützen gilt. Wir wollen, dass die Maßnahmen von
Bund, Ländern und Kommunen beim Hochwasserschutz künftig noch besser
koordiniert werden, damit wir den Zerstörungen unserer Kunst- und
Kulturgüter vorbeugen oder im Notfall schneller reagieren können.
Daher haben wir mit unserer Initiative „Kulturgüterschutz stärken“
die Bundesregierung aufgefordert, gemeinsam mit den Bundesländern die
Einsetzung eines Verantwortlichen auf Bundesebene zu prüfen, der den
Schutz bedrohter Kulturgüter im Fall eines Katastrophenfalls
koordiniert. Zudem soll ein interdisziplinäres Expertennetzwerk
eingerichtet werden, das zum Schutz, zur Bergung und zur
Restaurierung von Kulturgütern herangezogen werden kann. Zugleich
soll die Gründung eines zentralen bundesdeutschen Instituts für
Konservierungs- und Kulturschutzforschung geprüft werden.

Wertvolle Kulturgüter sind in Bibliotheken, Museen und Archiven in
der Vergangenheit immer wieder durch Naturkatastrophen und Unglücke
beschädigt oder vollkommen vernichtet worden. Wir alle haben auch
noch die Bilder der ausgebrannten Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar
2004 und vom Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009 vor Augen, bei dem
30 Regalkilometer mit den Beständen eines der bedeutendsten
kommunalen Archive Europas in die Tiefe gerissen wurden. Allein hier
beläuft sich der Schaden auf eine Milliarde Euro. Die jüngste
Flutkatastrophe ist ein weiterer trauriger Beleg dafür, dass unsere
Forderungen eine Berechtigung haben.“

Pressekontakt:
CDU/CSU – Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de