Der ADAC lehnt Preisregulierungsmodelle auf dem
deutschen Kraftstoffmarkt weiter ab. Wie die Beispiele aus Österreich
oder West-Australien zeigen, können staatliche Eingriffe in die freie
Preisbildung sogar zu Preissteigerungen an den Zapfsäulen führen. Der
Club fordert vielmehr eine Stärkung des Wettbewerbs und eine größere
Transparenz für die Verbraucher. „Es ist von größter Bedeutung, dass
sich die Autofahrer besser über die aktuellen Preise informieren
können“, sagt ADAC Präsident Peter Meyer, „auch die Behinderungen der
freien Tankstellen durch die großen Markenanbieter müssen unterbunden
werden. Preisregulierungen bringen den Autofahrern insgesamt jedoch
mehr Nach- als Vorteile.“ Vor diesem Hintergrund begrüßt der ADAC,
dass sich der Bundesrat heute mit den möglichen Maßnahmen zur
Stärkung des Kraftstoffmarktes befasst.
Konkret fordert der ADAC eine gezielte Analyse der
Raffineriemärkte, um auch auf diesem Sektor Erkenntnisse über
unerlaubte und wettbewerbshemmende Praktiken zu erhalten. Der Club
unterstützt zudem die mittlerweile von der Bundesregierung
beschlossene Einrichtung einer Markttransparenzstelle. Damit werden
die auf dem Kraftstoffmarkt tätigen Mineralölunternehmen
verpflichtet, das Bundeskartellamt laufend über ihre Einkaufs- und
Verkaufspreise zu informieren. Nach Ansicht des ADAC muss zudem die
aktuelle Preis-Information für Autofahrer über eine Online-Plattform
verbessert und ausgebaut werden. Gestärkt werden muss darüber hinaus
aber auch die Preissensibilität der Verbraucher. Wie eine vom ADAC
vorgestellte Studie zum Kraftstoffmarkt unter anderem zeigt,
vergleichen nur rund 40 Prozent der Autofahrer vor dem Tanken die
Preise, um gezielt die günstigste Tankstelle anzusteuern. Mit einer
breit angelegten Aufklärungskampagne sollten die Verbraucher darüber
informiert werden, welche Sparmöglichkeiten sie beim Tanken haben.
Pressekontakt:
ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Kommunikation
Andreas Hölzel
Tel.: +49 (0)89 7676 5387
E-Mail: andreas.hoelzel@adac.de