Praxistaugliche Lösungen erforderlich
Auf Einladung von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner
fand am gestrigen Dienstag ein runder Tisch zu aktuellen Fragen der
„Sauenhaltung“ in Bonn statt. Dazu erklären die stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Gitta Connemann, und der
Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung und Landwirtschaft, Albert
Stegemann:
Gitta Connemann: „Der runde Tisch hat überdeutlich gezeigt:
Frustration und Verunsicherung der Sauenhalter und Ferkelerzeuger in
Deutschland sind groß. Mehr als die Hälfte dieser Betriebe denkt ans
Aufgeben. Hauptgrund dafür ist die Sorge vor kostenintensiven
Auflagen. Ein Strukturbruch droht. Das müssen wir verhindern – für
die Höfe, aber auch für Verbraucher und Tierschutz. Denn die
Alternative wäre eine weitere Verlagerung der Erzeugung ins Ausland.
Der höchste Verbraucher- und Tierschutz ist aber nur bei einer
Produktion in deutschen Landen gewährleistet. Deshalb muss
Schweinefleisch von deutschen Sauenhaltern und Ferkelerzeugern eine
wirtschaftliche Perspektive im europäischen Wettbewerb haben. Alle
politischen Akteure tragen dafür Verantwortung. Wir brauchen
praktikable Lösungen, die den Betrieben Luft zum Atmen lassen. Dies
gilt vor allem beim Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration, der
Neuregelung der Kastenstandshaltung von Sauen, aber auch für die
Genehmigung neuer Ställe. Verhältnismäßige Regelungen müssen her. Für
uns ist klar: Diese Lösungen müssen von den Betrieben in der Praxis
umgesetzt werden können, wirtschaftlich sein sowie Planungs- und
Rechtssicherheit bieten.“
Albert Stegemann: „Mit großer Sorge sehen wir das enge
Zeitfenster, das bis zum Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration
verbleibt. Die Branche hat klar zu verstehen gegeben: Die drei
verfügbaren Verfahren wie Impfung, Ebermast oder Inhalationsnarkose
sind zum Teil mit erheblichen Nachteilen verbunden bzw. nicht
marktgängig. Als Unionsfraktion befürworten wir daher die Verwendung
eines Lokalanästhetikums durch den Tierhalter selbst. Insbesondere
für kleinere und mittlere Betriebe wäre dies eine praxistaugliche
weitere Alternative zur betäubungslosen Kastration. Dafür sind nun
zeitnah die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Sollte dies
nicht möglich sein, ist eine angemessene Verlängerung der
Übergangsfrist notwendig, um eine Abwanderung der Ferkelerzeugung aus
Deutschland zu verhindern.“
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