Der deutsche Arbeitsmarkt hat 2010 von der
starken wirtschaftlichen Erholung profitiert. „Gegenüber dem
Krisenjahr 2009 ist die Arbeitslosigkeit gesunken, und die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit
sind kräftig gestiegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist hoch.“,
sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA),
Frank-J. Weise, heute in Nürnberg anlässlich der monatlichen
Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im Dezember: +85.000 auf 3.016.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -260.000 Arbeitslosenquote im
Dezember: +0,2 Prozentpunkte auf 7,2 Prozent Arbeitslosenzahl im Jahr
2010: 3.244.000 Arbeitslosenquote im Jahr 2010: 7,7 Prozent
Der konjunkturelle Aufschwung in Deutschland hat sich zum
Jahresende fortgesetzt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von November
auf Dezember um 85.000 auf 3.016.000 war zwar etwas größer als im
vergangenen Jahr. Auch errechnet das Saisonbereinigungsverfahren für
den Dezember eine leichte Zunahme um 3.000. Dies hängt aber
einerseits damit zusammen, dass aufgrund des frühen und heftigen
Wintereinbruchs die Zugänge von Arbeitslosen aus der Bauwirtschaft
größer ausfielen als im Dezember 2009. Andererseits hat die
Entlastung durch Arbeitsgelegenheiten von November auf Dezember
stärker abgenommen als jahreszeitlich üblich. Die Unterbeschäftigung
(ohne Kurzarbeit), die Veränderungen in der entlastenden
Arbeitsmarktpolitik berücksichtigt, ist deshalb saisonbereinigt um
16.000 gesunken Im Vergleich zum Vorjahr waren im Dezember 260.000
weniger Arbeitslose registriert. Die Unterbeschäftigung (ohne
Kurzarbeit) ist im Vorjahresvergleich um 395.000 gesunken.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
haben in saisonbereinigter Rechnung deutlich zugenommen und liegen
über dem Vorjahresniveau. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
ist die Zahl der Erwerbstätigen im November saisonbereinigt um 28.000
gestiegen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im
Oktober saisonbereinigt um 18.000 zugenommen (vorläufige Daten).
Nicht saisonbereinigt lag die Erwerbstätigkeit im November fast
unverändert bei 41,09 Millionen (-6.000). Gegenüber dem Vorjahr hat
sie um 427.000 zugenommen (Quelle: Stat. Bundesamt). Die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Oktober nach der
Hochrechnung der BA bei 28,28 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war
das ein Zuwachs um 498.000 (sozialversicherungspflichtige
Vollzeitbeschäftigung +283.000; sozialversicherungspflichtige
Teilzeitbeschäftigung + 208.000). Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom
Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in
Deutschland für den November auf 2,63 Millionen und die
Erwerbslosenquote auf 6,1 Prozent. Nach den aktuellen vorläufigen
Daten der BA haben im Oktober 220.000 Arbeitnehmer konjunkturelles
Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen, etwa so viele wie im
September, aber 856.000 weniger als im Oktober 2009. Die gemeldeten
Arbeitsstellen haben im Dezember saisonbereinigt um 10.000
zugenommen. Nicht saisonbereinigt belief sich der Bestand im Dezember
auf 380.000 Arbeitsstellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Anstieg
von 99.000. Von den gemeldeten Arbeitsstellen waren 87 Prozent sofort
zu besetzen. Nach dem Krisenjahr 2009 erlebte die deutsche Wirtschaft
2010 eine starke konjunkturelle Erholung. Der Arbeitsmarkt hat davon
deutlich profitiert: Erwerbstätigkeit und
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung haben sich im
Jahresdurchschnitt 2010 erhöht, und die Arbeitslosigkeit ist
gesunken. Der deutsche Arbeitsmarkt hat sich in der Krise als sehr
robust erwiesen, in den aktuellen saisonbereinigten Werten steht er
bei Arbeitslosigkeit und Beschäftigung sogar besser da als vor dem
wirtschaftlichen Einbruch. Im Jahresdurchschnitt 2010 waren in
Deutschland 3.244.000 Menschen arbeitslos gemeldet, 179.000 weniger
als vor einem Jahr. Die Arbeitslosigkeit war in fast allen
Bundesländern, in beiden Rechtskreisen und bei fast allen
Personengruppen rückläufig. Im Jahresverlauf fällt der Rückgang
deutlicher aus; danach ist die Arbeitslosigkeit von Dezember auf
Dezember um 260.000 gesunken. Nach kräftigen saisonbereinigten
Abnahmen in der ersten Jahreshälfte fielen die saisonbereinigten
Rückgänge in der zweiten Jahreshälfte schwächer aus. Von allen
Arbeitslosen wurden jahresdurchschnittlich 1.077.000 oder 33 Prozent
im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 2.167.000
oder 67 Prozent im Rechtskreis SGB II von einem Träger der
Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die
Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III um 116.000 oder 10 Prozent
und im Rechtskreis SGB II um 63.000 oder 3 Prozent verringert. Die
jahresdurchschnittlichen Anteile an den Arbeitslosen haben sich um 2
Prozentpunkte hin zum Rechtskreis SGB II verschoben. Die
jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote, belief sich 2010 auf 7,7
Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr nahm sie um 0,5 Prozentpunkte ab.
Im Jahr 2010 hat die BA nach vorläufigen Ergebnissen 37,02 Milliarden
Euro eingenommen und 45,21 Milliarden Euro ausgegeben. Zum Ausgleich
des Defizits in Höhe von 8,19 Milliarden Euro wurden die Rücklagen
der BA (2,94 Milliarden Euro) aufgelöst, der Rest (5,25 Milliarden
Euro) wird durch einen einmaligen Zuschuss des Bundes ausgeglichen.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de Informationen zum Hörfunkservice
der Bundesagentur für Arbeit finden Sie im Internet unter
www.ba-audio.de.
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