„Ich mache der Frau, die in Not über einen Schwangerschaftsabbruch nachdenkt, keinen Vorwurf bezüglich ihrer jetzigen Situation. Allerdings frage ich mich durchaus kritisch, wie leichtfertig man heute über eine angeblich ungewollte Empfängnis sprechen kann. Denn es gibt heute sämtliche Möglichkeiten der Verhütung, nur in den seltensten Fällen wird eine Frau gegen ihren Willen schwanger. Gerade bei Vergewaltigung muss eine Abtreibung für mich legitim bleiben, auch bei Gefahr für die Gesundheit von Kind und Mutter. Allerdings sollte der Abbruch dann so früh wie möglich geschehen. Eine prinzipielle Herausnahme des Schwangerschaftsabbruchs aus dem Strafgesetz sendet für mein Dafürhalten das völlig falsche Signal und befördert einen unüberdachten, gedankenlosen Umgang mit dem Geschlechtsverkehr. Dabei kann und muss man von Mann und Frau erwarten können, dass sie sich vor dem Sexualakt über die Frage im Klaren sind, ob Familie für sie denkbar ist. Der egoistische One-Night-Stand, der ohne jegliches Innehalten über seine Folgen praktiziert wird, spiegelt die Abstumpfung der gesellschaftlichen Sitten wider. Der weibliche Körper ist nicht dazu gedacht, beliebig oft schwanger zu werden und im Zweifel wieder abzutreiben. Auch Enthaltsamkeit und Umsichtigkeit könnten heutzutage durchaus wieder einmal sexy werden“, so Riehle, der abschließend sagt: „Für mich ist unbestritten, dass der Impuls für menschliches Leben mit dem einvernehmlichen Liebesakt gesetzt wird und es spätestens mit dem Einsetzen der Vitalfunktionen auch beginnt“.
Die Anlaufstelle „Beratung mit Handicap“ ist kostenlos und überregional unter www.beratung-riehle.de (https://www.beratung-riehle.de) erreichbar.
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