Nach den Mauerbau-Rechtfertigungen einzelner
Linken-Politiker hat auch das Glückwunschschreiben der
Linkspartei-Chefs Klaus Ernst und Gesine Lötzsch an Fidel Castro
massive Verärgerung bei den wahlkämpfenden Genossen in Berlin
ausgelöst. „Mir steht es bis hier oben“, sagte der Berliner
Linken-Chef Klaus Lederer dem Berliner „Tagesspiegel am Sonntag“ mit
Blick auf die Wahl zum Abgeordnetenhaus in vier Wochen. „Es drängt
sich der Eindruck auf, dass hier einige ihre sektenmäßigen Rechnungen
auf dem Rücken der wahlkämpfenden Landesverbände austragen wollen.“
Kritik kam auch von der Berliner SPD. „Das sind alles andere als
einfache Ausrutscher. Da folgt Stuss auf Stuss“, sagte SPD-Chef
Michael Müller der Zeitung. Die Berliner Linke stehe nun in der
Pflicht, derart „indiskutable und gefährliche Positionen weiterhin
geschlossen abzulehnen“. Lötzsch und Ernst hatten dem kubanischen
Revolutionsführer Castro in einem Brief zu dessen 85. Geburtstag am
13. August gratuliert. Darin loben sie unter anderem die „für
Lateinamerika beispiellosen sozialen Errungenschaften“, die Kuba zum
„Orientierungspunkt für viele Völker der Welt“ gemacht hätten. Auf
die Menschenrechtslage gehen Ernst und Lötzsch nicht ein.
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