Die FDP hält es nicht für ausgeschlossen, dass
Griechenland trotz eines Ende Juni zu beschließenden Hilfspaketes der
EU nicht auf die Beine kommt. Auf die Frage, ob nach den aktuell
diskutierten Milliardenhilfen weitere Hilfen nötig sein könnten,
sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Martin Lindner
dem Berliner „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe): „Das kann passieren.“
Um das zu verhindern, sei es nötig, bei der Umsetzung der
Sanierungsziele des südeuropäischen Nachbarn „jetzt die Zügel der
Kontrolle“ anzuziehen. „Wir brauchen mehr Sicherheit, dass die harten
Sanierungsauflagen etwa zur Privatisierung des Staatsvermögens in
Griechenland auch eingehalten werden“, sagte Lindner. Dennoch wehrte
sich Lindner gegen Forderungen auch aus den eigenen Reihen,
Griechenland den Austritt aus dem Euro-Raum zu empfehlen oder einen
harten Schuldenschnitt durchzuführen. Niemand wisse, was eine
radikale Umschuldung der griechischen Schulden für Auswirkungen auf
andere europäische Länder, die deutsche Wirtschaft und den Euro
hätte. „Wir sind in einer Zwickmühle“, sagte Lindner, „Helfen wir
ohne strikte Bedingungen, wird das ein Fass ohne Boden. Helfen wir
nicht, wird es uns noch schlimmer erwischen“.
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