Der Tagesspiegel: Guttenberg will Uni-Bericht zur Plagiatsaffäre geheim halten
Bayreuther Hochschulpräsident kritisiert Widerspruch zur angekündigten Aufklärung

Berlin – Ex-Minister Karl-Theodor zu Guttenberg
(CSU) will das Untersuchungsergebnis der Uni Bayreuth zu seiner
abgeschriebenen Doktorarbeit geheim halten. Der Universitätsleitung
liegt nach eigenen Angaben ein Brief von Guttenbergs Anwalt vor, in
dem dieser Vorbehalte gegen eine Veröffentlichung äußert und auf
seine Persönlichkeitsrechte verweist. Uni-Präsident Rüdiger Bormann
sagte dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe), er hoffe, dass Guttenberg
es sich noch anders überlegt: „Wir möchten das Ergebnis – auch zur
Frage des Täuschungsvorsatzes – öffentlich machen.“ Er sehe in dem
Verhalten des Politikers einen „vollkommenen Widerspruch“ zu dessen
Rücktrittsrede, in der er Aufklärung versprochen hatte. Es besteht
ein ganz starkes öffentliches Interesse, wie die Uni den Vorfall
bewertet.“ Allerdings werde man den Bericht nicht veröffentlichen,
wenn der Politiker bei seinen Vorbehalten bleibe. Formal handele es
sich um einen internen Vorgang. Mit der Veröffentlichung wolle man
aber Vorwürfen entgegentreten, die Uni habe sich bei der Aberkennung
des Doktortitels um die Bewertung des Täuschungsvorsatzes
herumgedrückt. Guttenberg war für eine Stellungnahme nicht zu
erreichen. Nach Auskunft seines Kulmbacher Büros ist er derzeit im
Ausland. Mit einer Stellungnahme sei frühestens Montag zu rechnen.

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