Frühere Spitzendiplomaten haben der Darstellung von
Ex-US-Präsident George W. Bush widersprochen, wonach der damalige
Bundeskanzler Gerhard Schröder den USA im Januar 2002 Unterstützung
für den Irak-Krieg zugesagt haben soll. „Niemand konnte den
Gesprächsverlauf als einen deutschen Blankoscheck für ein
militärisches Vorgehen gegenüber dem Irak interpretieren“, sagte der
damalige deutsche Botschafter in Washington, Wolfgang Ischinger, dem
in Berlin erscheinenden „Tagesspiegel“ (Ausgabe vom Donnerstag). Der
ehemalige Abteilungsleiter Außenpolitik im Kanzleramt, Dieter
Kastrup, versicherte: „Schröder hat sich in einer Weise geäußert, die
von Bush nicht als Freibrief verstanden werden konnte, mit deutscher
Hilfe einen Krieg gegen den Irak zu beginnen.“
Ischinger und Kastrup hatten an der Unterredung zwischen Bush und
Schröder am 31. Januar 2002 in Weißen Haus teilgenommen. Bush
schreibt in seinen Memoiren, Schröder habe ihm bei dem Treffen
versichert: „Wenn Sie es schnell und entschieden erledigen, dann bin
ich mit Ihnen.“ Schröder erklärte dazu, der frühere US-Präsident sage
nicht die Wahrheit.
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