„Die Linke“-Landeschef Steffen Bockhahn nach Rücktritt von Renate Malchow: „Es gibt schönere Augenblicke in der Zusammenarbeit“

Der Landeschef der Partei „Die Linke“ in
Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Bockhahn, begrüßt die
Rücktrittsentscheidung der Parteischatzmeisterin Renate Malchow. Sie
habe die richtige Konsequenz aus der Verheimlichung ihrer
langjährigen Stasi-Tätigkeit gezogen, sagte Bockhahn in der Sendung
„NDR aktuell“ im NDR Fernsehen: „Das ist menschlich nachvollziehbar,
dass man bemüht ist, über schwierige Kapitel in der eigenen
Vergangenheit nicht zu reden. Es bleibt aber dabei, dass wir uns in
der Partei versprochen haben, mit einer Tätigkeit beim MfS
(Ministerium für Staatsicherheit – Red.) offen umzugehen.“ Es sei
schwierig, mit Mitarbeitern in eine Situation zu kommen, in der man
sage müsse, man sei nicht ehrlich miteinander gewesen: „Es gibt
schönere Augenblicke in der Zusammenarbeit.“

Bockhahn schloss nicht aus, dass es weitere Fälle in seiner Partei
geben könne. Zu „NDR aktuell“ sagte er, es mache aber keinen Sinn,
jetzt alle auszugrenzen, die für das MfS tätig gewesen seien: „Da
kann man auch über die Kantinenköchin in der Bezirkszentrale (in der
DDR – Red.) sprechen, die ist nämlich Hauptamtliche gewesen. Ob die
nun zeitlebens nie wieder politisch aktiv sein soll, darüber kann man
streiten.“

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