Klaus Breil, MdB, Energiepolitischer Sprecher
der FDP:
– Abschaltung aller 8 AKW bringt uns an die Grenze der
Belastbarkeit
– kein schnellerer Ausstieg möglich
– völliger Ausstieg aus Atomkraft bis 2025 machbar
– Zukunft von Westerwelle offen – nichts ist auszuschließen
In einem Interview mit dem DAF Deutsches Anleger Fernsehen warnte
der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion vor einem
übereilten Ausstieg aus der Atomwirtschaft. Breil: „Schon ein
dauerhaftes Abschalten der vom Moratorium betroffenen 8 AKW würde
Deutschland an die Grenzen der Belastbarkeit der Stromversorgung
bringen. Die Versorgungssicherheit ist gefährdet! Experten warnen ja
sogar vor der Gefahr von Blackouts.“
Die Situation könnte sich über die Sommermonate sogar noch
zuspitzen, wenn weitere 5 AKW aus technischen Gründen nachgerüstet
werden, so Breil. Breil weiter: „Diese Nachrüstung kann ja Monate
dauern. Die Folge: Wir müssen importieren. Und wollen wir mit diesen
Importen noch mehr Risiko importieren?“ Hinzu komme das Problem der
steigenden Strompreise. Breil: „Die Preise werden ohnehin steigen und
die Verbraucher belastet.“
Breil geht davon aus, dass die 8 AKW nachgerüstet werden müssen:
„Wir sind bei unserer Entscheidung zur Laufzeitverlängerung von der
Industrie nicht ausreichend aufgeklärt worden. Dies betrifft
insbesondere die Notstromversorgung und den Kühlwasserkreislauf.“
Breil weiter: „Es kann sein, dass diese notwendigen Nachrüstungen so
umfangreich sein werden, dass dies wirtschaftlich für die Industrie
keinen Sinn macht. Dann bleiben diese AKW für immer vom Netz. So groß
ist die Kritik von der Industrie ja nun auch nicht.“
Ein schnelleres Tempo beim Ausstieg aus der Atomwirtschaft sei
aber in Anbetracht der Versorgungsproblematik nicht möglich. Breil:
Ich könnte mir allenfalls vorstellen, dass wir bis zum Jahr 2025 den
völligen Ausstieg in Deutschland geschafft haben.“
Auf die Frage, ob der Parteivorsitzende noch zu halten sei, sagte
Breil: „Ich will mich an weiteren Spekulationen nicht beteiligen. Es
sind ja ohnehin – auch im Präsidium – einige Posten neu zu besetzen.
Ausschließen kann man gar nichts.“
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Andreas G. Scholz
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