Der FDP-Politiker Hans-Michael Goldmann macht sich
gerade einen Namen als Unterstützer der Tierquälerei. Der liberale
Bundestagsabgeordnete kritisiert die Veranstalter der
Lebensmittelfachmesse Anuga, weil sie der unter grausamen Bedingungen
hergestellten Stopfleber (Foie Gras) keine Plattform mehr bieten
wollen. Während SPD- und Grünenpolitiker den Schritt lobten, stellt
sich die FDP auf die Seite der Tierquäler: Der freie Markt sei vor so
genannten Tierschützern zu schützen, verkündete Goldmann. Die
internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ist entsetzt, dass
sich die FDP für die notorischen Tierquäler einsetzt, die auch
europäische Gesetze mit Füßen treten: „In den Käfigbatterien der
Stopfleberindustrie werden die Tiere durch gewaltsames Stopfen
systematisch krank gemacht, um die Diagnose Fettleber zu erzielen und
diese als Foie Gras, wörtlich: ,fette Leber–, zu verkaufen“, erklärt
Marcus Müller, Stopfleberexperte von VIER PFOTEN.
Die Fachmesse Anuga, die im Oktober in Köln stattfindet, hatte auf
Bitten von Tierschützern und besorgten Händlern Stopfleber aus dem
Programm genommen, da es sich dabei um ein grausames Produkt handele.
Es folgte ein panischer Aufschrei der „Fettleberbarone“ aus
Frankreich und Ungarn. Inzwischen hat die richtige und überfällige
Entscheidung der Anuga-Veranstalter große Wellen geschlagen und
besonders das Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich
empfindlich gestört. An der Spitze der französischen Stopfleberfront
steht Agrarminister Bruno Le Maire, der versuchte, die deutsche
Agrarministerin Ilse Aigner unter Druck zu setzen – die aber
rückgratlos die Verantwortung von sich wies.
Nun haben die französischen Tierqualbefürworter Unterstützung
gefunden. „Dass die Liberalen sich dafür einsetzen, man solle in
Deutschland strafbares Gewaltmästen und Käfighaltung von Gänsen und
Enten doch als Kulturerbe der Franzosen respektieren, ist an Zynismus
nicht zu überbieten“, kritisiert Müller. „Da muss man sich schon
fragen: Will uns die FDP demnächst auch japanisches Walfleisch und
Tigerpenisse als regionale Delikatessen schmackhaft machen?“
Besonders schwer wiegt, dass die FDP Druck auf die Anuga ausübt
und damit versucht, in die Rechte einer selbstständigen Firma
einzugreifen. „Die Anuga hat ein Recht, auf Produkte zu verzichten.
Die richtige Entscheidung, verfettete Organe todkranker Käfiggänse zu
verbannen, muss akzeptiert werden!“, sagt Müller.
VIER PFOTEN fordert die FDP auf, endlich zu akzeptieren, dass
Tierschutz nicht im Widerspruch zu Wirtschaft steht. Solange die FDP
Tierquälerei toleriert und sogar befürwortet, wissen Millionen
Tierfreunde in diesem Land, auf welche Partei sie in Sachen
Tierschutz nicht zählen können.
Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Daniela Giesen
Tel.: 040 – 399 249 44