Die Krise scheint überwunden. Deutschlands
Wirtschaft wächst kräftig. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP)
frohlockt, sieht Vollbeschäftigung am Horizont und wünscht den
Arbeitnehmern Lohnerhöhungen. Mit gutem Grund. Denn seit Jahren schon
profitieren Unternehmen und nicht Arbeitnehmer von guten
Geschäftszahlen. Seit 2000 sinken die Reallöhne in Deutschland. Für
Arbeitnehmer haben vor allem Lohndumping, Minijobs und Zeitarbeit
Konjunktur. In der Rubrik „soziale Gerechtigkeit“ liegt die
Bundesrepublik im Vergleich der OECD-Länder mittlerweile nur noch im
Mittelfeld. Warum geht das Wachstum an den Arbeitnehmern vorbei? Was
kann und muss die Politik tun, um die Bürger am Wirtschaftsaufschwung
teilhaben zu lassen? Will sie das überhaupt? Warum Lohnerhöhungen
predigen und Mindestlöhne ablehnen? Ist der soziale Frieden in
Gefahr? Über diese und andere Fragen diskutiert Thomas Leif mit
seinen Gästen am Montag, den 10. Januar 2011, in Berlin. Seine Gäste
sind:
– Michael Fuchs, stv. Vorsitzender und mittelstandspolitischer
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion – Matthias Machnig, SPD,
Wirtschaftsminister von Thüringen
Relativ gut ist die Bundesrepublik aus der Finanzkrise gekommen,
die Wirtschaft floriert. Auch die Arbeitnehmer wollen jetzt endlich
ein Stück vom Kuchen abhaben, sagen die Gewerkschaftsbosse. Doch
Wirtschaftsforscher sagen für 2011 nur einen Lohnzuwachs von zwei
Prozent voraus. Deutschland würde damit im internationalen
Lohnvergleich wieder einmal hinterherhinken. Dabei haben sich die
Arbeitnehmer als flexibel erwiesen, ihren Teil zum Aufschwung
beigetragen. Aber nicht wenige müssen mittlerweile mehreren Jobs
nachgehen, um am Monatsende nicht ins Minus zu geraten. Eine Folge
davon ist ein Nachlassen der Binnennachfrage und das ist
volkswirtschaftlich gefährlich. Die Debatte um Mindestlohn und
Lohnerhöhungen gewinnt wieder an Brisanz.
„2+Leif“ wird am Montag, 10. Januar, von 23.00 Uhr bis 23.30 Uhr
im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Kostenlose Zuschauerkarten gibt es
unter Tel. 030/20190236.
Pressekontakt: Heike Rossel, Tel.: 06131/929-3272,
heike.rossel@swr.de.