Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Volker Kauder reist an diesem Samstag nach Ägypten. Gemeinsam mit der
Kirchenbeauftragten der Fraktion Maria Flachsbarth und der
stellvertretenden Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des
Bundestages Ute Granold will sich der Fraktionsvorsitzende über die
Situation der Kopten und der anderen Christen informieren. Es sind
auch Gespräche mit der ägyptischen Regierung und Vertretern der
Muslime geplant. Zu der Reise erklärt Kauder:
„Mit der Reise soll ein Zeichen der Solidarität mit den Kopten,
aber auch mit den anderen christlichen Minderheiten in Ägypten
gesetzt werden. Wir wollen uns in Gesprächen vor Ort über die Lage
nach dem blutigen Terroranschlag vom Neujahrstag informieren.
Christen sind gegenwärtig die Religionsgemeinschaft auf der Welt, die
den stärksten Bedrohungen ausgesetzt ist. Die, die ihre Religion
nicht ohne Angst ausüben können, benötigten unseren Beistand.
Wir freuen uns, in Kairo auch mit ägyptischen Regierungsvertretern
zusammentreffen zu können. Für Deutschland ist die enge
Zusammenarbeit mit Ägypten von zentraler Bedeutung – zur Abwehr des
islamischen Terrorismus, aber auch um Frieden im Nahen Osten zu
erreichen. In den Gesprächen werden wir uns erkundigen, wie ein
friedliches Zusammenleben der Religionen erreicht werden kann. Ferner
sind Treffen mit Vertretern der Muslime geplant. Die Zeichen der
Solidarität vieler Muslime in Ägypten mit den Christen in den
vergangenen Tagen waren für mich sehr beeindruckend. Die Attentäter
von Alexandria hatten das Kalkül, religiösen Hass zu erzeugen. Das
darf nicht geschehen. Nicht in Ägypten und auch an keinem anderen Ort
in der Welt.“
Hintergrund: Die Delegation wird in Kairo bis Sonntag Gespräche
führen. Auf Initiative der Bundestagsfraktion hat der Deutsche
Bundestag am 17. Dezember bereits einen Antrag verabschiedet, der
sich für die Verteidigung der Religionsfreiheit in aller Welt und
insbesondere dem Schutz der Christen einsetzt (BT-Drs: 17/2334). Die
Reise findet kurz nach dem koptischen Weihnachtsfest statt. Im
ägyptischen Alexandria waren bei einem Anschlag auf die Neujahrsmesse
23 Menschen ums Leben gekommen, rund 100 wurden zum Teil schwer
verletzt. In Ägypten wie auch in Deutschland wurden die koptischen
Weihnachtsgottesdienste daraufhin unter Polizeischutz gestellt.
In mindestens 64 Ländern der Erde, in denen fast 70 Prozent der
Weltbevölkerung leben, ist die Religionsfreiheit sehr stark
eingeschränkt oder nicht vorhanden. Im Irak lebten vor 20 Jahren 1,4
Millionen Menschen christlichen Glaubens. Heute sind es weniger als
200.000. Vor 60 Jahren waren in der Türkei 20 Prozent der Menschen
Christen. Heute beträgt ihr Anteil ganze 0,15 Prozent. Das zeigt:
Seit Jahren gibt es einen steigenden Exodus von Christen aus ihrer
Heimat. Im indischen Bundesstaat Orissa wurden zwischen 2007 und 2009
50.000 Christen vertrieben oder ermordet.
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