Es ist schon verblüffend, mit welcher
Souveränität und Gradlinigkeit Torsten Albig seine Mission
„Ministerpräsident“ durchgezogen hat. Selbst die hauchdünne
Ein-Stimmen-Mehrheit seiner Koalition war am Ende keine Wackelpartie.
Albigs Mission begann im September 2010, als er überraschend seine
Bereitschaft zur Spitzenkandidatur bekanntgab. Nachdem er sich in der
anschließenden Mitgliederbefragung der SPD gegen Ralf Stegner
durchgesetzt hatte, ließ er diesen – wieder überraschend – nicht
fallen, sondern band ihn in das Projekt ein. Zu dieser Strategie
gehört der präsidiale, unaufgeregte Stil. Lieber schwebt Albig über
den Dingen, als dass er unter die Gürtellinie schlägt. Das hat
Format, mit dem er über Parteigrenzen hinweg zu beeindrucken vermag,
wie die beiden Stimmen aus dem Oppositionslager bei seiner Wahl zum
Regierungschef beweisen. Nun also ist er am Etappen-Ziel. Und Albig
bleibt seinem Stil treu, wie er bei seinem ersten Auftritt als
frisch gewählter Ministerpräsident im Landtag bewiesen hat. Er zeigte
Größe, indem er seinen Vorgänger Peter Harry Carstensen für dessen
„historische Leistung“ lobte. Das war nicht nur honorig, das war auch
schlau. Albig wird ahnen, wie stark ihm noch der Wind um die Ohren
pfeifen wird.
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Flensburger Tageblatt
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