Für Verbraucher ebenso wie für die Gemüsebauern
und die Händler ist es eine gute Nachricht. Auslöser der
EHEC-Epidemie sind – so das Robert-Koch-Institut – mit großer
Wahrscheinlichkeit die Sprossen. Nach den vorausgegangenen falschen
Spurenbefunden – von der spanischen Gurke bis zum Salat – und nach
noch mehr wilden Spekulationen müssen die Ermittlungsergebnisse
jetzt Bestand haben. Alles andere wäre eine Katastrophe, ist doch bei
der Suche nach dem Erreger schon genug Porzellan zerschlagen worden.
Die Lehre muss ein besseres, zentrales Krisenmanagement bei Ausbruch
einer vergleichbaren Erkrankungswelle sein. Je schneller die
Infektionsquelle gefunden ist, desto kleiner die Opferzahlen, desto
geringer auch der wirtschaftliche Schaden. Allerdings zeigt die
EHEC-Epidemie auch das Streben moderner Mediengesellschaften nach
schnellen Antworten und Vereinfachungen. Dass entsprechende Erreger
nie völlig auszuschließen sind, dass auch die moderne Medizin hilflos
vor Neuerkrankungen steht, dass das Leben nie völlig risikofrei ist –
auch das haben die aggressiven Bakterien dem Menschen einmal mehr
drastisch vor Augen geführt.
Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-1060
redaktion@shz.de