Zwar versucht Baden-Württembergs neue
Unionsführung, das Versagen von Mappus und seinen Ministern als
„singulär“ darzustellen. Deren Größenwahn wurde aber durch eine in
fünf Jahrzehnten gewachsene Machtarroganz der baden-württembergischen
CDU begünstigt. Es zählt zwar zu den politischen Naturgesetzen, dass
jahrzehntelange Regierungsverantwortung Parteien korrumpiert.
Hamburgs frühere SPD bot ein solches Beispiel moralischer
Verkommenheit und auch Bayerns CSU benötigte erst Wähler-Denkzettel,
um zur Besinnung zu kommen. Aber die CDU-Krise im
christdemokratischen Kernland Baden-Württemberg hat ihre eigene
Dimension, die der Parteivorsitzenden Angela Merkel bei der
Bundestagswahl noch zu schaffen machen wird. Von Thomas Habicht
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