Die aktuellen Ereignisse beschleunigen noch die besorgniserrende Entwickung in Kolumbien: Die Zahl der Menschen, die im ersten Quartal dieses Jahres von bewaffeten Konflikten und Gewalt betroffen waren, haben sich zum Vorjahreszeitraum vervierfacht. Inbesondere in der Region Catatumbo kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen. Die Gewalteskalation hat über 63.000 Menschen vertrieben – der größte Vorfall einer Massenvertreibung in der Geschichte Kolumbiens.
Budgetkürzungen mit verheerenden Folgen
In Catatumbo werden die verheerenden Folgen der Unterfinanzierung besonders deutlich: Trotz der katastrophalen Lage musste das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) die Verteilung von Hilfsgütern wie Decken, Hygiene-Artikeln und Moskitonetzen unterbrechen.
Kinder, Frauen und vertriebene Familen sind die Hauptleidtragenden der Budgetkürzungen. Der UNHCR musste in Kolumbien Schutzprogramme für Kinder aussetzen, von denen 2024 noch fast 18.000 gefährdete Kinder profitierten. Mit dem Stopp dieser Programme sind tausende Kinder akuten Risiken wie Zwangsrekrutierung von bewaffneten Gruppen, Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt. Auch die Registrierung von 500.000 Venezolanern in Kolumbien steht wegen Geldmangel vor dem Aus. Ohne Registrierung ist u.a. der Zugang zu medizinscher Versorgung, Bildung und legaler Arbeit für Hunderttausende gefährdet. Von den benötigen Geldern für die Kolumbien-Hilfe des UNHCR sind aktuell nur 17 Prozent angekommen.
Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, unterstützt dessen lebensrettenden Programme mit Spendenaufrufen und macht auf die Notlage der Flüchtlinge aufmerksam. Die aktuellen Mittelkürzungen im humanitären Sektor gefährden das Leben von Millionen Menschen. Weitere Informationen dazu:
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