BONN. Der Bonner Sozialwissenschaftler Meinhard
Miegel hält die Äußerungen des designierten baden-württembergischen
Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) zur Autoproduktion
für richtig. „Es ist keine zukunftsweisende Strategie zu sagen, durch
immer mehr Automobile werden wir wohlhabender. Richtig ist: Durch
immer mehr Automobile werden wir auf mittlere Sicht ärmer“, sagte
Miegel im Interview des Bonner General-Anzeigers (Ausgabe vom
27.04.2011). Der Fehler sei, dass dem Gewinn aus der Autoproduktion
nicht der Verbrauch an Ressourcen und die Eingriffe in die Umwelt
gegenübergestellt würden. „Unter dem Strich sind die Nachteile des
Automobils heute größer als die Vorteile.“ Dass Deutschland besser
Mobilitätskonzepte statt Autos exportiert, wäre aus Miegels Sicht
vernünftig: „Das Auto ist nur Mittel zum Zweck. Wenn wir diesen Zweck
intelligenter erfüllen können, als wir es heute tun, umso besser.“
Und: „Große Märkte wie China werden heilfroh sein, wenn sie ohne die
Nachteile der Automobilisierung die gewünschte Mobilität herstellen
können.“
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