Ratsmitglied Dr. Peter Siemsen (FDP), der zusammen mit den anderen Bauausschussmitgliedern die Überprüfung angeregt hatte, würdigte das vorgelegte Ergebnis und die erkennbaren Bemühungen der Verwaltung, Baumfällungen im Zuge des Schulausbaus weitestgehend zu vermeiden. Euphorie, den Sitzungstag als einen „Green Tuesday“ für Haar zu bezeichnen, kam bei ihm nach eigener Aussage nur sehr eingeschränkt auf. Dass die Anzahl zu fällender Bäume deutlich reduziert werden konnte, sei zwar erfreulich, allerdings müsse der Zustand der Bäume aufrütteln, so Siemsen. Im Zuge der von ihm angeregten Prüfung von Baumverpflanzungen waren Umwelt- und Landratsamt zu der gemeinsamen Einschätzung gekommen, dass eine Umpflanzung aufgrund mangelnder Vitalität in keinem einzigen Fall empfohlen werden könne.
Siemsen rief in der Sitzung dazu auf, das Thema Baumschutz in der Gemeinde Haar umfassender zu betrachten. Mit den in der Sitzungsvorlage beschriebenen Neupflanzungen allein sei es nicht getan. Er wies darauf hin, dass der durch den Klimawandel verursachte Pflanzenstress bei der Baumanpflanzung und -pflege künftig stärker berücksichtigt werden müsse. Darüber hinaus stelle das aktuelle Erneuerbare-Energien-Gesetz den Baumschutz vor zusätzliche Herausforderungen, mahnte der FDP-Politiker. Zielkonflikte zwischen dem notwendigen Ausbau von Photovoltaik und Baumerhalt könnten bald auch in Haar auf die Agenda der Gemeindepolitik geraten, so Siemsen. „Die Zeitenwende in der Sicherheits- und Energiepolitik muss zu einer Zeitenwende für Nachhaltigkeit werden“, lautete sein abschließendes Plädoyer, dem Thema Baumschutz durch Einbettung in ein Gesamtkonzept den notwendigen Stellenwert einzuräumen.