Griechische Regionalverwaltung will berüchtigtes Flüchtlingscamp auf Lesbos schließen lassen / SOS-Kinderdörfer: 10-jährige Kinder in Camp Moria versuchen sich umzubringen

Gewalt, Krankheiten, mangelnde Versorgung: In dem
berüchtigten Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos
werden die Zustände immer dramatischer. Jetzt droht die nordägäische
Regionalverwaltung damit, rechtliche Schritte einzuleiten und das
Camp schließen zu lassen, wenn die griechische Regierung nicht
schnell Abhilfe schafft. Das berichten die SOS-Kinderdörfer weltweit.

George Protopapas, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland,
sagt: „Das Camp ist ein Verstoß gegen jegliche Menschenrechte. Kinder
leben hier ohne Schutz, in ständiger Angst und unter katastrophalen
hygienischen Bedingungen. Sie haben keine Möglichkeit zur Schule zu
gehen, bekommen keine psychologische Unterstützung. An einem Ort, an
dem ihnen geholfen werden sollte, werden sie erneut traumatisiert. Es
geht ihnen so schlecht, dass sie sich selbst verletzen und bereits
Zehnjährige Selbstmordversuche unternommen haben.“

In dem ursprünglich auf 3100 Menschen ausgelegten Camp lebten
aktuell fast 9000 Menschen, darunter etwa 2500 Kinder, 70 Prozent
kämen aus Syrien, Irak und Afghanistan, wobei die Zahlen schwankend
seien. George Protopapas sagt: „Solange das Wetter mitspielt,
flüchten die Menschen weiterhin über das Meer nach Lesbos. Im August
landeten im Schnitt täglich 114 Menschen auf der Insel – in dem
Glauben, dem Horror entkommen zu sein. Im Camp Moria erwartete sie
die nächste Hölle!“

Für Protopapas ist Camp Moria das Resultat der europäische
Flüchtlingspolitik. „Jetzt braucht es eine europäische Lösung, damit
sich endlich etwas ändert!“

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Flüchtlinge in Griechenland auf
vielfältige Weise. Unweit von Camp Moria haben sie im Camp Kara Tepe
Kinder-Schutzzenten errichten und bieten Unterricht, psychologische
Betreuung und Spielmöglichkeiten an. Auf dem Festland betreuen sie
unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Medienkommunikation
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell