Mit Eintreten der Pandemie verloren viele Menschen in Guatemala von einem Tag auf den anderen ihr Einkommen. Felder konnten nicht bewirtschaftet und die Ernte nicht auf den Märkten verkauft werden. Dann kamen die Tropenstürme „Eta“ und „Iota“, die Felder im ganzen Land vernichteten und die Böden zum Teil unbrauchbar machten. Überschwemmungen und Erdrutsche zerstörten Brücken und Straßen.
Die Regierung ist überfordert und korrupt. Fast 60 Prozent der 17 Millionen Einwohner Guatemalas leben bereits in Armut. Ungefähr die Hälfte der Kinder unter fünf Jahren war schon Anfang des Jahres mangelernährt. Die Pandemie verschärft die Situation. Werner Otoniel Monzón, Kinderdorf-Direktor der Stiftung Kinderzukunft, befürchtet, dass mehr Menschen an Hunger sterben werden als an Corona. „Beides begünstigt sich, denn wer unterernährt ist, ist anfälliger für das Virus und wer hungert, kann sich auch nicht pandemiekonform verhalten.“ Die Stiftung ruft dringend zu Spenden auf, damit sie weitere Lebensmittelpakete an die Not leidende Bevölkerung verteilen kann.