Kölner Stadt-Anzeiger: CDU-Politiker von Beust wirft seiner Partei Rückständigkeit und Mangel an Mut vor – Plädoyer für Aufwertung homosexueller Partnerschaften

Der CDU-Politiker und frühere Hamburger Bürgermeister
Ole von Beust hat sei-ner Partei gesellschaftspolitische
Rückständigkeit vorgeworfen. Die in der Union um-strittene Aufwertung
homosexueller Paare im Steuerrecht sei „vernünftig“, sagte der
55-Jährige dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Samstag-Ausgabe). „Die Angst
vor der – ver-muteten – Mehrheitsmeinung in der eigenen Partei oder
in der Bevölkerung ist manchmal größer als die eigene Einsicht“,
sagte von Beust. Stattdessen wäre ein „Standpunkt erforderlich“.
„Manchmal ist die Bevölkerung viel weiter, als Politiker denken.“ Als
Beispiele nannte von Beust auch die Europa- und Integrationspolitik.
Eine Besserstellung eingetragener Partnerschaften sei „sogar ein
konservativer Wert“, fügte von Beust mit Blick auf die unionsinternen
Debatten hinzu. Die Beteiligten gingen eine dauerhafte Bindung ein,
übernähmen Verantwortung füreinander und entlasteten – etwa durch
Unterhaltsverpflichtungen – am Ende sogar noch den Staat. Von Beust
war von 2001 bis 2010 Erster Bürgermeister der Hansestadt Hamburg.
2003 bekannte er sich zu seiner Homosexualität.

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