Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, hat Bundesumweltminister
Norbert Röttgen wegen seines Wahlkampfes in Nordrhein-Westfalen
kritisiert. „Unser Ergebnis ist eine Katastrophe“, sagte er dem
„Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag-Ausgabe). Mit Blick auf Röttgen und
sein Wanken zwischen Berlin und Düsseldorf fügte er hinzu: „Das ist
der Denkzettel dafür, wenn ich mich nicht entscheiden kann. Dann
entscheidet sich der Wähler gegen mich. Das geht so nicht.“ Die
rheinland-pfälzische CDU-Vorsitzende Julia Klöckner habe es hingegen
richtig gemacht. Sie habe sich vor der letzten Landtagswahl ganz für
ihr Land entschie-den und werde dafür bei der nächsten Wahl mit dem
Sieg belohnt werden. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses,
Wolfgang Bosbach (CDU), erklärte dem Blatt: „Es hätte der CDU
geholfen, wenn Norbert Röttgen sich zu Beginn des Wahlkampfes für
Düsseldorf entschieden hätte – und zwar ohne Wenn und Aber und auf
dem Platz, den der Wähler ihm zuweist.“ Allerdings sei dieses Thema
„nicht ent-scheidend gewesen für das Wahlergebnis“. Ohnehin sei es
„zu einfach, alles am Spit-zenkandidaten Röttgen festzumachen“.
Bosbach beklagte stattdessen „eine Addition von Debatten, mit denen
wir die Wähler verunsichern“. So gäben CDU und CSU beim Streit um das
Betreuungsgeld „ein völlig diffuses Bild“ ab. In der
Auseinandersetzung um die Kürzung der Solarförderung hätten selbst
CDU-Ministerpräsidenten dem eignen Minister und Spitzenkandidaten
zwei Tage vor der Wahl im Bundesrat ein Bein gestellt und die Kürzung
abgelehnt. Der CDU-Politiker betonte außerdem: „So wichtig es ist,
dass wir in neue Wählerschichten vorstoßen, so wichtig ist es, dass
wir uns um die Stammwähler kümmern.“ Bei der Bundestagswahl gelte:
„Unser stärkstes Argument 2013 heißt Angela Merkel.“
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