Beherzte Maßnahmen würden Wirkung zeigen, das beweist zum Beispiel der Mindestlohn. Durch ihn sinkt inzwischen die Zahl erwerbstätiger Menschen in Armut. Trotzdem arbeiten weiterhin 23,5 Prozent der Armutsbetroffenen. Immer noch gilt, Arbeit schützt vor Armut nicht. Ebensowenig tun das die Rentenbezüge. 29,7 Prozent der Armutsbetroffenen befinden sich im Ruhestand und jede fünfte Person über 65 ist arm.
Die künftige Bundesregierung scheint indes von Ideenarmut betroffen, was die Armutsbekämpfung angeht. Diese sei schließlich, so der Koalitionsvertrag, ohnehin ein ausländisches Problem. Soll heißen, kommt eigentlich nur in anderen Ländern vor. Statt sich die Situation in Deutschland ehrlich einzugestehen und lösungsorientiert daran zu arbeiten, tritt sie fleißig nach unten, hinterfragt die Anhebung des Mindestlohns, diskutiert Bürgergeldsanktionen und stellt möglichst viele Weichen Richtung Niedriglohnsektor.
Der Paritätische zeigt sich dennoch optimistisch: Eine Welt ohne Armut ist möglich, schreiben die Autor*innen. Fazit: Wo ein Wille, da ein Weg. Zum Beispiel höhere Löhne, sichere Renten oder Umverteilung.
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