World Vision fordert dringend Zugang zu
Konfliktgebieten im Kongo
Kinder werden als Soldaten und Schutzschilde missbraucht und sind
schwer traumatisiert
Die Kinderhilfsorganisation World Vision fordert die
internationale Gemeinschaft und die Regierung der Demokratischen
Republik Kongo auf, umgehend Zugang zu den Konfliktgebieten für
Hilfsorganisationen zu ermöglichen. Mehr als 4 Millionen Kinder unter
fünf Jahren benötigen dringend Hilfe. Auch etwa eine halbe Million
Schwangere und stillende Mütter haben nicht genug zu essen.
Am 18. Dezember, dem „Tag der Migranten“, wird jedes Jahr an das
Schicksal von Millionen Flüchtlingen erinnert. „Doch die Krise in der
Demokratischen Republik bleibt weitgehend unbeachtet“, betont
Ekkehard Forberg, World Vision Friedensexperte. „Mit mehr als 13
Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind und rund
7,5 Millionen Binnenflüchtlingen, handelt es sich aktuell um die
größte Flüchtlingskrise in Afrika.“
Auch werden dringend mehr finanzielle Mittel benötigt. World
Vision beklagt, dass trotz der Zunahme von Gewalt und humanitärer Not
die aktuellen Geldmittel, die für die Krise zur Verfügung stehen, die
niedrigsten seit Jahren sind. Um rund 10 Millionen Menschen mit
Nothilfe zu erreichen, werden etwa 1,7 Milliarden US-Dollar benötigt.
Die Organisation fordert weiterhin, dass Kinder, die in Konfliktzonen
und auf der Flucht sind, besonders geschützt werden, wie es in den
internationalen Gesetzen und den UN-Kinderrechten festgelegt ist.
„Priorität muss haben: der Schutz von Kindern, ihre Bildung und
Ausbildung und die Versorgung von Vertriebenen und Gastfamilien,
sowie Rückkehrern mit Nahrungsmitteln“, so Forberg. „Zudem muss
dringend die Wirtschaft angekurbelt werden, wie etwa mit Programmen
zu Unterstützung von Landwirtschaft und lokalen Märkten. Die jungen
Menschen brauchen unbedingt eine Perspektive, damit sie nicht immer
wieder leichte –Beute– für Militärs werden.“
Die internationale Gemeinschaft und Hilfsorganisationen müssen
außerdem langfristige Projekte entwickeln und einen Fokus auf
Integrationsmaßnahmen und Friedensförderung legen, um die anhaltende
Gewalt zu beenden und traumatische Erlebnisse besonders der Kinder
aufzuarbeiten.
In der Kasai Region entwickelten sich die Kämpfe zwischen
verschiedenen Rebellengruppen und den Regierungstruppen in den
vergangenen Monaten. Nach Augenzeugenberichten sind zwischen 40 – 60%
der Kämpfer Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die Mehrheit sind
sogar unter 15. „Die Kasai Krise ist daher in erster Linie eine Krise
der Kinder, denn sie sind die ersten Opfer bei Kämpfen“, erläutert
Forberg. „Uns wurde von etwa 500 Kindern berichtet, die als
menschliche Schutzschilde missbraucht wurden.“ Noch immer verstecken
sich Kinder allein im Wald, weil sie Angst haben, rekrutiert oder
anderweitig missbraucht zu werden. Mehr als 100.000 Kinder gehen
derzeit nicht zur Schule. Viele sind schwer traumatisiert.
Im Rahmen einer internationalen Kampagne unter dem Titel „Jeder
Einzelne zählt, um Gewalt gegen Kinder zu beenden“, kümmert sich
World Vision besonders um Kinder in Brennpunkten und auf der Flucht,
sorgt für ihre Betreuung in Kinderschutzzentren, in denen sie zur
Ruhe kommen und zur Schule gehen können, medizinisch und mit
Nahrungsmitteln versorgt werden.
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HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit
den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2016 wurden 327 Projekte in 52 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist mit World Vision Büros in weiteren 97 Ländern
vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der
Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem
Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse „Aktion
Deutschland Hilft“ und Gemeinsam für Afrika.
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