Oskar Lafontaine hat im PHOENIX-Interview
Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) wegen dessen Arbeitsmarktreformen
aus dem Jahre 2003 angegriffen. „Die Agenda 2010 war keine
sozialdemokratische Politik“, sagte der Linken-Politiker im
PHOENIX-Interview (Ausstrahlung am Mittwoch, 13. März 2013, ab 9.00
Uhr). „Viele Leute haben Nachteile. Ich denke an Leiharbeiter, an
die, die im Niedriglohnsektor sind, oder die, die aufstocken müssen
oder Minijobs haben. Das kann man nicht als Erfolg feiern.“ Weiter
bezeichnete Lafontaine die Reform der damaligen rot-grünen Koalition
als „ganz schlimmes Umverteilungsprogramm.“ Darauf solle kein
Sozialdemokrat stolz sein, so Lafontaine. Weiter kritisierte der
Oppositionsführer im saarländischen Landtag die soziale Auswirkungen
eines flexiblen Arbeitsmarktes. „Wir haben Jahrzehnte sehr gut gelebt
mit stabilen Arbeitsverhältnissen. Das heißt mit Arbeitsplätzen, von
denen die Leute leben konnten. Dahin müssen wir wieder zurück. Alles
andere ist das Geschwätz derjenigen, die davon nicht betroffen sind.“
Auch den von der SPD kürzlich vorgeschlagene Mindestlohn bezeichnete
Lafontaine als nicht ausreichend. „Die 8,50 Euro, die leider auch der
DGB immer noch unsinniger Weise vertritt, führen zu Altersarmut in
millionenfacher Höhe. Eigentlich sollten die SPD und der DGB
erkennen, dass das nicht geht.“
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