Alle älteren Verkehrsteilnehmer über einen Kamm zu
scheren und für fahruntauglich zu erklären, ist Blödsinn. Insofern
tut Verkehrsminister Peter Ramsauer gut daran, die Frage von
verpflichtenden Gesundheitschecks für Senioren und womöglich auch für
alle Autofahrer behutsam zu diskutieren. Die Statistik spricht gegen
jene, die vor allem Senioren regelmäßig zu Medizintests schicken
wollen. In der Tat verursachen nach wie vor deutlich mehr
Fahranfänger Unfälle. Deswegen hat die Regierung auch das begleitete
Fahren mit 17 eingeführt, von dem alle Experten sagen, dass es dazu
beiträgt, die Unfallzahlen zu reduzieren. Was zuallererst gilt, ist:
Jeder prüfe sich selbst. Junge Fahrer, ob sie nicht zu unvorsichtig
und zu riskant im Straßenverkehr agieren, und ältere oder kranke
Verkehrsteilnehmer, ob sie körperlich noch in der Lage sind, den
Herausforderungen gerecht zu werden. Einfacher, freundlicher geht es
auf den Straßen nämlich nicht zu. Auch wenn das Autofahren Mobilität
im Alter garantiert, was für viele Senioren zu Recht besonders
wichtig ist, die eigene Sicherheit und die anderer muss immer oberste
Priorität haben. Vernünftige Autofahrer lassen sowieso regelmäßig
kontrollieren, ob sie zum Führen eines Fahrzeuges noch geeignet sind.
Unvernünftige müssen entsprechend dazu gedrängt werden – von
achtsamen Ärzten, die von Älteren ohnehin häufiger aufgesucht werden.
Dafür bedarf es keiner Gesundheitscheck-Pflicht. Und übrigens: Wer
aufgrund mangelnder Konstitution im Straßenverkehr auffällig wird,
dem kann schon heute der Führerschein entzogen werden.
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