Lausitzer Rundschau: Energie Cottbus hat den Trainerwechsel professionell abgewickelt / Clevere Schachzüge / Von Jan Lehmann

Energie Cottbus sind gleich mehrere clevere
Schachzüge gelungen. So schnell und geräuschlos wie der Tausch von
Claus-Dieter Wollitz hin zu Rudi Bommer gehen Trainerwechsel nur
äußerst selten vonstatten. Sicherlich kann man darüber diskutieren,
ob es nicht einen Beigeschmack hat, dass Wollitz bei der Bekanntgabe
seines Rücktritts offenbar den Rückfahrschein nach Osnabrück schon in
der Tasche hatte. Und dass Bommer mit seinem plötzlichen Abschied in
Burghausen die Fans, die langfristig auf ihn gesetzt haben, schwer
enttäuscht hat, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Doch das ist
Profifußball, und der FC Energie hat äußerst professionell agiert.
Nicht nur, dass die Cottbuser bemerkenswert respektvoll mit dem
Ex-Trainer auseinandergingen. Nein. Auch die schnelle Lösung mit Rudi
Bommer ist keineswegs ein Schnellschuss. Mit seiner ruhigen,
sachlichen Art kann er dem FCE das geben, was zuletzt unter dem
impulsiven Wollitz gefehlt hatte: die nötige Ruhe. Und dass nun mit
Markus Feldhoff der Co-Trainer die Mannschaft ins Derby gegen Dresden
führt, ist angesichts der sportlichen Krise und der großen
Verletzungsprobleme sicher auch kein Nachteil. Er hat bei Mannschaft
und Anhang jenen Kredit, den Claus-Dieter Wollitz gar nicht mehr
haben konnte. Auch ein cleverer Schachzug.

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