Der Lausitz ist am Montag ein Sommermärchen
entgangen. Denn bevor Fußball-Nationaltrainer Joachim Löw seinen
vorläufigen Kader für die Europameisterschaft bekannt gab, waberte
der Name von Tony Jantschke durch die Gerüchteküche. Von jenem
22-jährigen Mönchengladbacher Rechtsverteidiger, der einst beim
Hoyerswerdaer SV Einheit die ersten Schritte mit dem Ball machte. Ein
Lausitzer im Nationalteam? Zu schön um wahr zu sein. Stattdessen
zauberte Löw mit dem Schalker Julian Draxler einen anderen
Überraschungskandidaten aus dem Hut. Der Gladbacher Torhüter
Marc-André ter Stegen ist der zweite bemerkenswerte Name im Aufgebot.
Ansonsten hat Löw jene Spieler nominiert, denen man tatsächlich
zutrauen kann, dass sie im Juli den Titel holen. Allein die
Entscheidung für den Stuttgarter Angreifer Cacau und gegen den
aufstrebenden Patrick Helmes ist etwas fragwürdig. Ansonsten wirkt
der Kader ziemlich rund, nahezu auf jeder Position ist das DFB-Team
doppelt besetzt. Außer eben hinten rechts. Da gibt es mit Benedikt
Höwedes und Jerome Boateng nur zwei gelernte Innenverteidiger als
Ersatzleute für Philipp Lahm. Und Jantschke, der mit dem
Mönchengladbacher Überraschungsteam eine bemerkenswerte Saison
gespielt hat, wäre eine echte Alternative gewesen. Doch Löw hat sich
anders entschieden. Für Jantschke sicher kein Beinbruch. Denn wessen
Name überhaupt mit der überragend besetzten Nationalmannschaft in
Verbindung gebracht wird, der hat nicht allzu viel falsch gemacht.
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