Die Frage muss gestellt werden: Was ist einer
Gesellschaft die Arbeit jener wert, die sich für sie im besonderen
Maße einsetzen? Ob Krankenschwester oder Polizist, sie leiden nicht
nur darunter, dass ihnen Anerkennung vielfach versagt bleibt. Sondern
auch, dass ihre Belastung steigt, die Bezahlung aber nicht. Da läuft
etwas falsch. Die Polizei, Dein Freund und Helfer. Dass die Beamten
das alte Motto auch ausfüllen können, wird zusehends schwieriger.
Denn in den letzten Jahren haben Bund und Länder hier massive
Einsparungen vorgenommen. Tausende Stellen wurden abgebaut, der
Schutzmann an der Ecke hat inzwischen Seltenheitswert. Auf der
anderen Seite jedoch dies: Mehr Einsätze, mehr Gewalt, mehr
Überstunden und ein wachsender bürokratischer Aufwand. Kein Wunder,
dass unter den Polizisten die Unzufriedenheit groß ist – und die
Krankenrate offenbar steigt. Die Debatte darüber, was man der Polizei
noch zumuten kann und was nicht, hat gerade erst begonnen. Und es ist
richtig, dass sie endlich stärker als bisher geführt wird. Doch bei
der Entrümpelung der Aufgaben, so notwendig sie auch sein mag, muss
bedacht werden, dass dies nicht allein die Lösung sein kann. Innere
Sicherheit ist schließlich mehr als der Kampf gegen den
internationalen Terrorismus: Innere Sicherheit beginnt auf der
Straße, in den Vorstädten oder bei Veranstaltungen in der
Nachbarschaft. Die Bürger erwarten Präsenz. Zu Recht. Dafür benötigt
man mehr Beamte. Und auch solche, die engagiert und nicht frustriert
sind. Das kostet Geld. Logisch. Aber das muss es der Gesellschaft,
der Politik wert sein.
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