Linke: Renten müssen für alle steigen

Linke: Renten müssen für alle steigen

Fraktionschef Bartsch: „Reförmchen wie die Grundrente reichen nicht aus“ –
Kritik an Unterschieden zwischen Neu- und Bestandsrenten – In Niedersachsen
Differenz von 56 Euro im Monat

Osnabrück. Angesichts vergleichsweise geringer Renten für Neurentner reißt die
Kritik an der Rentenpolitik der Bundesregierung auch nach der Verabschiedung der
Grundrente im Bundeskabinett nicht ab. Dietmar Bartsch, Fraktionschef der Linken
im Bundestag, sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Die Rente ist für
Millionen Menschen leider alles andere als sicher. Reförmchen wie die Grundrente
reichen nicht aus.“ Bartsch forderte stattdessen einen großen Wurf in der
Rentenpolitik. „Die Renten müssen für alle steigen. Das ist finanzierbar, wenn
alle, auch Abgeordnete, Beamte und Selbstständige, einzahlen.“

Die Linksfraktion begründet ihre Kritik unter anderem mit den deutlichen
Unterschieden zwischen den Bezügen von Neurentnern und Bestandsrentnern. Wer neu
in Rente ging, erhielt 2018 im bundesweiten Durchschnitt 769 Euro, wer schon in
Rente war, hatte im Schnitt 829 Euro. In Niedersachsen klaffte 2018 eine Lücke
von 56 Euro; hier lagen die Rentenzahlbeträge bei 761 Euro (neu) und 817 Euro
(alt). Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf Anfrage von
Bartsch und Zahlen der Rentenversicherung hervor.

Das Ministerium erläuterte, aus der Höhe der gesetzlichen Altersrenten könne
allerdings nicht auf die Einkommenssituation im Alter geschlossen werden, „da
unter anderem weitere Alterseinkommen und der Haushaltskontext nicht
berücksichtigt sind“. Betrachtet man die Haushaltseinkommen der Bezieher
gesetzlicher Renten, so haben Ehepaare (ab 65 Jahren) dem Ministerium zufolge
ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2508 Euro im Monat, alleinstehende
Männer 1448 Euro und alleinstehende Frauen 1412 Euro (alle Zahlen: Stand 2016).

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