LVZ: Plagiatsexperte Weber: „Zettelkasten-Plagiatoren“ wie Schavan wären „der nächste wahre Abgrund für die Universitäten

Der Sachverständige für wissenschaftliche Texte
und Fachmann für gerichtsfeste Plagiatsprüfung, Dr. Stefan Weber, hat
Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) nach den gegen sie
erhobenen Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit
als nicht mehr haltbar im Amt der Wissenschaftsministerin bezeichnet.
„In einem Gespräch mit der „Leipziger Volkszeitung“ (Freitag-Ausgabe)
sagte Privatdozent Weber zur Begründung: „Weil Frau Schavan ein
Durchschnittsfall der älteren Generation zu sein scheint, ist der
Fall der Aufregung wert!“ Ex-Doktor und Ex-Minister Karl-Theodor zu
Guttenberg symbolisiere „das Hardcore-Plagiat des angeblich
überforderten Karrierepolitikers unserer Tage, Paradigma Copy & Paste
im und aus dem Internet und aus Büchern“, meinte Weber. „Wenn die
Vorwürfe stimmen, zeigt uns Frau Schavan irritierenderweise, dass es
– womöglich genau so viele? – Zettelkasten-Plagiatoren im
Print-Zeitalter gab. Das wäre der nächste wahre Abgrund für die
Universitäten.“ Bestätigten sich alle Vorwürfe, so Weber, dann „hat
Frau Schavan methodisch plagiiert, das heißt systematisch immer
wieder ab- und umgeschrieben“. Es handele sich dann deutlich um
wissenschaftliches Fehlverhalten. „Auch die Täuschungsabsicht ist
bereits anhand des Textvergleichs nachweisbar“, sagte Weber nach
einem ersten „akribisch durchgeführten“ Textvergleich anhand der im
Internet offen gelegten Quellen. Frau Schavan sei auf jeden Fall
schon jetzt „völlig unglaubwürdig“, „denn im vergangenen Jahr hatte
sie sich für Guttenberg geschämt und nun ist sie mutmaßlich selbst
dran“.

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