Es wäre ein wenig uncharmant, Silvana
Koch-Mehrin, die etwas schillernde Frontfrau und notorische
Sitzungsschwänzerin der FDP im Europaparlament mit einem Bock zu
vergleichen, den ihre Partei zum Gärtner gemacht hat. Doch es fällt
sogar ihrer eigenen Parteiführung schwer, ihre Beförderung zum
Mitglied des Forschungsausschusses im Europaparlament zu erklären –
eine Woche, nachdem ihr der Doktortitel wegen ausgedehnter
Abschreiberei in ihrer Promotionsarbeit entzogen worden ist. Der
Ausschuss widmet sich nach eigener Aussage neben Industrie und
Energie auch der „Verbreitung und Auswertung wissenschaftlicher
Erkenntnisse“. Eine lohnende Aufgabe wäre sicherlich eine Studie über
die auffällige Häufung erschlichener Doktortitel in letzter Zeit. Man
kann nur hoffen, dass das zarte Pflänzchen Selbstkritik, das bei den
Liberalen ohnehin selten blüht, nicht vollends unter die Hufe gerät.
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