Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Nordkorea

Es scheint unwahrscheinlich, dass Pjöngjang
einen Atomschlag gegen die USA vom Zaune brechen wird – wobei ein
Restrisiko nie auszuschließen ist. China, das bislang immer seine
schützende Hand über Nordkorea gehalten hat, hat nun erstmals offen
in einer UN-Resolution deutlich gemacht, was es von dem Alleingang
seines Nachbarn hält – nichts. Umso mehr scheint Kim Jong-Uns
Hasard-Bizarrerie wohl nur dem Zweck der innenpolitischen
Systemstabilisierung zu dienen. Dies würde zumindest der inneren
Machtlogik von Nordkoreas Führungselite entsprechen – vor allem in
der noch immer andauernden Übergangsphase seit dem Tode des
„Geliebten Führers“ Kim Jong-Il 2011, wobei das Land wirtschaftlich
mehr denn je an der Wand steht. Gut möglich, dass sich sein Sohn
jetzt aber gerade mächtig verzockt.

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