Das Urteil ist, auch wenn das Strafmaß noch
nicht feststeht, ein starkes Signal. Es wird Geschichte schreiben und
Maßstäbe setzen, denn es ächtet als erstes Urteil dieses
„Weltgerichts“ überhaupt den Einsatz von Kindern im Krieg. Der
Mammutprozess offenbarte allerdings die Schwierigkeiten, mit denen
der Internationale Strafgerichtshof umzugehen hat. Der Schutz von
Zeugen vor Bedrohungen ist ein Problem – kaum ein afrikanischer Staat
hat ein Zeugenschutzprogramm – und damit auch die Beweislage. Eine
Anklage wegen Mordes und Vergewaltigung war den Staatsanwälten
deshalb zu heikel. Darüber hinaus ist Lubanga nur ein Täter unter
vielen; und einige Drahtzieher sind noch auf freiem Fuß, teilweise in
hohen Positionen. Trotzdem ist das Urteil ein wichtiger Schritt für
die internationale Gemeinschaft. Der nächste muss ein hohes Strafmaß
sein. Und weitere weltweit beachtete Prozesse gegen Verbrechen an der
Menschheit müssen folgen.
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