Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Lage in Syrien:

Wenn Assad dennoch vorsichtige Reformen
ankündigt, hat das vor allem mit der veränderten Haltung der
arabischen Staaten zu tun. Als deren Wortführer tritt das ölreiche
Saudi-Arabien auf. Riad, das selbst keineswegs zimperlich mit der
eigenen Opposition umgeht, verlangt von Damaskus Zurückhaltung. Das
kann Assad nicht ohne weiteres ignorieren und muss deshalb taktieren,
auch wenn die Absicht der Saudis offenkundig ist. Diese wollen in
Syrien die alawitische Minderheit aus den Schlüsselpositionen
verdrängen und dafür die sunnitische Mehrheit ans Ruder bringen, die
sich dann scharf vom schiitischen Iran abgrenzen würde. Es geht
schlicht um Macht und Einfluss in einer der strategisch wichtigsten
Regionen der Welt.

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