Kommentarauszug der Märkischen Oderzeitung
Frankfurt (Oder)
Sicher, hungern müssen die Armen in Deutschland kaum, ihre Lage
ist bei Weitem nicht mit der Situation von Menschen in den ärmsten
Ländern Afrikas zu vergleichen. Das soziale Netz fängt sie in der
Regel auf. Doch es gibt auch eine gefühlte Armut. Wer Geringverdiener
ist, wer unablässig um seinen Arbeitsplatz bangen muss oder gar in
die Hartz-IV-Mühle geraten ist, dem bieten selbst ein Flachbild-TV im
Wohnzimmer oder ein Handy in der Tasche keine wirkliche Genugtuung.
Diese Menschen fühlen sich ausgegrenzt, weil sie nicht wie andere ins
Kino oder Restaurant gehen können – und dazu in ständiger Angst
leben, ob sie die nächste Rechnung noch bezahlen können. Dieses
Gefühl, „minderwertig“ zu sein, das ist das wirklich Bedrückende. +++
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