Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) zu Geißler/Goebbels-Zitat

Einen Grundsatz sollte eigentlich jeder
Mensch, der sich in diesem Land öffentlich oder privat äußert, im
Hinterkopf haben: Vergleiche mit der Nazizeit oder gar die Verwendung
von Zitaten aus jener dunklen Periode gehen – selbst wenn sie noch so
gut gemeint sind – immer schief. Denn garantiert findet sich jemand,
der reflexartig schlussfolgert, dass es mit der demokratischen
Grundhaltung desjenigen, der sich so äußert, nicht gut stehen kann.
Nun ist Heiner Geißler in die Falle getappt, und die Jagd der
politisch Korrekten auf ihn hat eingesetzt. Auf einen 81-Jährigen,
der es garantiert besser weiß, weil er die braune Zeit selbst noch
erlebt hat. Auf einen Schlag scheint vergessen, dass Geißler den
Konflikt um „Stuttgart 21“ zumindest eindämmen konnte, als niemand
sonst dazu in der Lage schien. Und genauso, wie er seinerzeit von
einigen in den Himmel gejubelt wurde, wird er jetzt verteufelt. Dazu
nur ein Stoßseufzer: Geht es wirklich nicht etwas unaufgeregter? +++

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