Seit Oskar Lafontaine die politische Bühne
in Berlin verlassen hat, geht es mit der Linken stetig bergab. Was
Zuchtmeister Lafontaine mit Härte zusammenhielt, zerfällt nun in
seine Bestandteile. Da bringen sich auf der einen Seite die
Pragmatiker aus dem Osten in Position und da formieren sich Kräfte
unterschiedlichster Couleur aus dem Westen, die immer noch die alten
Phrasen dreschen. Als untauglich dürfte sich der Versuch erweisen,
aus der bestehenden Partei zwei unabhängig voneinander agierende zu
machen, über denen ein organisatorisches Dach thront. Das würde nicht
einmal funktionieren, wenn Lafontaine als Großer Vorsitzender
zurückkehrt. Weit wahrscheinlicher ist, dass das Projekt einer
gesamtdeutschen Linken – eine Kopfgeburt Lafontaines und Gysis –
scheitert, weil die inhaltlichen, strukturellen und kulturellen
Unterschiede zwischen Ost- und West-Genossen zu groß sind. Es wächst
eben nicht zusammen, was nicht zusammengehört.
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