So haben sich das die Gasproduzenten nicht
vorgestellt. Gerade erst hat Exxon Mobil in einer bundesweiten
Anzeigenkampagne die Möglichkeit eines giftfreien Frackings
angekündigt. Doch flugs werden die Gasfirmen ausgebremst: Die
Bundesregierung erklärt das komplette Einzugsgebiet der
Ruhrwasserwerke – hier hat Wintershall die Rechte für (derzeit
un-)mögliche Bohrungen – zur Frackingverbotszone. Nun hat ein Brief
der Bundesumweltministerin noch keine Gesetzeskraft. Eben das hat
Hendricks aber bereits in Planung. Folgt ihr der Koalitionspartner –
trotz der Exxon-Ankündigung? Angesichts der Stimmung in den vielen
betroffenen möglichen Fracking-Zonen ist das wahrscheinlich. Was die
umstrittenen Bohrungen selbstredend nicht für alle Zeiten
ausschließen würde. Politische Mehrheit können sich ändern. Vergibt
das Land mit dem Fracking -Verzicht nicht eine Chance, denkt man an
Ukraine-Krise und Energiewende? Eher nicht. Kurzfristig – heißt: in
diesem Jahrzehnt – ließe sich das Schiefergas nicht bergen,
russisches Gas also nicht ersetzen. Zudem reichte das deutsche
Schiefergas nur für wenige Jahre; und vermutlich hätte es dann längst
erhebliche Kostennachteile gegenüber erneuerbaren Energien. Es ist
also so: Die Bürger wollen Fracking nicht. Und wir brauchen es auch
nicht.
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