Richtig ist, dass es in den Vereinigten Staaten von Amerika evangelikale Gruppen gibt, die sich als messianische Juden ausgeben. Die messianischen Juden in Deutschland dagegen stammen praktisch alle aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und sind Juden, wie viele andere jüdische Minderheiten, die in freien Gemeinden organisiert sind. Ferner sei allen Mitgliedern des ZMJ per Satzung ohnehin die sogenannte “Judenmission” untersagt, betont Pressesprecher Rosenberg.
Juristisch und politisch bedeutsam wird die Frage der Zugehörigkeit zu einer freien jüdischen Gemeinde, vor allem solchen die sich als messianisch verstehen, nur in Israel. Dort hat dies Konsequenzen für die Erlangung der Staatsbürgerschaft und anderer Rechte. In Deutschland gilt dagegen Artikel 4 des Grundgesetzes, in dem jedem Deutschen vollständige Glaubensfreiheit zugestanden wird. Dies beinhaltet auch den Schutz vor Diskriminierung, sowohl von Glaubensfremden wie auch aus der eigenen Community.
Die “Task-Force Antisemitismus” des Zentralrates der freigemeindlichen und messianischen Juden (ZMJ) wird fortan solchen Auslassungen mit Bestimmtheit Einhalt gebieten. Der ZMJ steht für die Diversität des Judentums in Deutschland, worüber man sich eigentlich freuen sollte.
Bemerken Bürger antisemitische Bemerkungen, sollen Sie diese auf der Webseite des ZMJ melden: www.zentralrat-freigemeindlicher-juden.de