Die Bedeutung von Kirche und Sport für die Gesellschaft steht
im Mittelpunkt des Studienkurses des Arbeitskreises Kirche und Sport im 50.
Jubiläumsjahr. Seit 1970 findet das zentrale Fortbildungsangebot des
Arbeitskreises Kirche und Sport der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in
Sils Maria (Schweiz) statt. Die Kurse werden in Kooperation mit der Akademie des
Versicherers im Raum der Kirchen durchgeführt. Die Vorträge, Diskussionen,
Andachten und Gottesdienste des diesjährigen Studienkurses stehen unter dem
Motto „Mit vollem Einsatz – Die Bedeutung von Kirche und Sport für die
Gesellschaft“. Der Studienkurs vernetzt die Bereiche von Kirche, Sport und
Gesellschaft nicht nur inhaltlich, sondern auch personell, und trägt somit zu
einer nachhaltigen Behandlung des Themas bei.
„Kirche und Sport haben als wichtige gesellschaftliche Kräfte einiges gemeinsam.
Beide können zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen“, sagt Kirchenpräsident
Volker Jung, der seit 2016 Sportbeauftragter des Rates der EKD ist. Diskutiert
wird das diesjährige Thema aus verschiedenen Perspektiven. Der
Religionssoziologe Detlef Pollack (Universität Münster) hat in seinem Vortrag
„Kirche und Sport in der modernen Gesellschaft“ das Thema aus soziologischer
Sicht beleuchtet. Katrin Göring-Eckardt, MdB und Vorsitzende der
Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, stellte in ihrem Vortrag „Darum laufe
ich nicht ins Ungewisse… – Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Kirche und
Sport“ die politische Relevanz des Engagements in den Kirchen und im Sport in
den Fokus. Einen Blick in die Zukunft einer kleiner werdenden Kirche wagte Thies
Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD, in seinem Beitrag „Wie
definiert die EKD ihre gesellschaftliche Verantwortung im Kontext demografischen
Wandels und sinkender Mitgliederzahlen?“. Andreas Silbersack, Vizepräsident im
Deutschen Olympischen Sportbund, erläuterte, wie der Sport zum Gestalten der
Gesellschaft beiträgt.
Im Zentrum der Tagung, die am heutigen Freitag zu Ende geht, stand ein Vortrag
des ehemaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof i. R. Wolfgang Huber. Er
analysierte die 50-jährige Geschichte des Studienkurses. Der Studienkurs sei ein
wichtiges Element der Kooperationsstruktur und -kultur von Kirche und Sport. Die
neue Partnerschaft von Kirche und Sport begann nach Hubers Darstellung in den
1960er-Jahren: „Ein wechselseitiger Prozess der Öffnung stand hinter der neuen
Partnerschaft zwischen Kirche und Sport. Die Kirche öffnete sich zur
Gesellschaft, der Sport überschritt die Hemmschwelle zu Religion und Kirche.“
Mit Blick auf die Zukunft regte er an, die Kooperation von Kirche und Sport
stärker von gemeinsamen Aufgaben her zu denken und zu gestalten. Dazu gehöre
unter anderem das Eintreten für ein ganzheitliches Menschenbild und ein
universalistisches Ethos.
Hannover, 21. Februar 2020
Pressestelle der EKD
Annika Lukas
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Carsten Splitt
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