Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Eier-Skandal: „Der Illusions-Handel“

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gibt
sich kämpferisch, als der Bio-Eier-Skandal auffliegt: „Die
Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass drin ist, was
drauf steht – auch bei Bio-Waren.“ Dabei ist diese Forderung gar
nicht so kühn. Vielmehr sollte es selbstverständlich sein, dass der
Inhalt zur Inhaltsangabe passt. Doch davon sind wir beim Einkauf weit
entfernt. Wer sich davon überzeugen will, muss nur das Kleingedruckte
auf den Verpackungen lesen. So ist es beispielsweise völlig legal,
„Vollmilchschokolade“ zu verkaufen, die nie einen Tropfen echter
Vollmilch gesehen hat. Gerade erst beim Pferdefleisch-Skandal
erzürnte die Verbraucher die Lebensmittel-Lüge. Doch diesmal liegt
der Fall etwas anders: Bei Pferdefleisch schob man den schwarzen
Peter noch der Sparmentalität der Verbraucher zu. Das geht bei den
falschen Öko-Eiern allerdings nicht mehr. „Bio“ heißt schließlich
nicht billig. Behörden haben ihren Job nicht gemacht und das muss
aufhören. Das ist auch selbstverständlich. Auto: Pascal Durain

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