Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Polizeiaktion München

Der Fall ist so einfach wie glasklar: Wenn ein
– auch in Nahkampftechniken – ausgebildeter Polizeibeamter mit einer
Frau nicht fertig wird, die er angeblich zudem mit Pfefferspray
eingenebelt hat, und sich nur mit einem Schuss aus der Dienstpistole
zu helfen weiß, ist er definitiv fehl am Platz. Oder er ist ein
Hasenfuß. Dann hat er bei der Polizei erst recht nichts zu suchen.
Normalerweise hätte – Küchenmesser hin, Küchenmesser her – ein Schlag
genügen müssen, um die 49-Jährige außer Gefecht zu setzen – und zwar
ein einziger. So aber erfahren wir wieder einmal die Mär von der
Notwehrsituation, von der gewahrten Verhältnismäßigkeit, von einem
traumatisierten Beamten… Das kommt uns in Regensburg alles ziemlich
bekannt vor. Als der Student Tennessee Eisenberg 2009 von
Polizeikugeln förmlich durchsiebt wurde, erzählte man das auch.

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