Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Katastrophenschutz in Bayern: „Einsatzbereit?“

Der Katastrophenschutz in Bayern ist
realistisch betrachtet derzeit nur bedingt einsatzbereit. Mit dem
Ende des Kalten Krieges wurde dieser Aufgabe der Daseinsvorsorge
vonseiten des Bundes immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt und in
der Folge wurden auch die finanziellen Mittel für die Ausstattung
drastisch gekürzt. Heute stellen aber neue Bedrohungslagen wie
mögliche terroristische Anschläge oder heftige Naturkatastrophen die
Einsatzkräfte vor schwierige Aufgaben. Deshalb ist es nur schwer
verständlich, warum gerade der Bund seine Aufgabe nach dem
Zivilschutzgesetz, den Ländern für den Katastrophenschutz im
Zivilschutz die vorgesehenen Einsatzfahrzeuge zur Verfügung zu
stellen, bisher nur äußerst schleppend erfüllt. Der
Landesfeuerwehrverband Bayern oder Rettungsdienste wie das Rote Kreuz
haben auf diese „Katastrophe im Katastrophenschutz“ mit zum Teil 40
Jahre alten Fahrzeugen in verrotteten Garagen mehrfach hingewiesen –
mit bescheidenem Erfolg. Der Freistaat Bayern hat das Pro-blem
erkannt und seit Jahren gezielt die Ausstattung der Organisationen
verbessert, soweit dies in den Zuständigkeitsbereich des Landes
fällt. Vielleicht sollte der zuständige Bayerische Innenminister
erneut bei seinem Berliner Kollegen Hans-Peter Friedrich anklopfen
und ihn nachdrücklich mahnen, seine Hausaufgaben zu machen. Autor:
Fritz Winter

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