Wieder fegt ein Sturm gegen Diskriminierung
durchs Netz. Diesmal gegen Alltagsrassismus – ein Thema, über das wir
eine Debatte bitter nötig haben. Denn davon, dass Menschen mit
ausländischen Wurzeln wirklich akzeptiert sind, sind wir hierzulande
weit entfernt. Immer noch kommen Menschen wegen ihrer Hautfarbe nicht
in Lokale, werden Ausländer und Menschen mit Migrationshintergrund an
Schulen und Unis diskriminiert. Immer noch wettern Fußballfans über
eine Nationalelf, in der kaum „richtige Deutsche“ spielen. Unser
Integrations-Nachholbedarf kommt nicht von ungefähr: Jahrzehntelang
gaben Politik und Gesellschaft „Gastarbeitern“ zu verstehen, dass sie
nicht dauerhaft bleiben sollten. Bis vor kurzem sträubte sich die
größte Volkspartei, Deutschland als das zu bezeichnen, was es ist:
ein Einwanderungsland. Und zwar seit Jahrhunderten: In unseren
Stammbäumen sind Römer, Germanen, Slawen, französische Hugenotten
oder Polen. Wer Ausländer diskriminiert und Mitbürger mit
Migrationshintergrund als „weniger deutsch“ betrachtet, verhält sich
also nicht nur beschämend. Er beweist auch jede Menge Ignoranz.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de