Deutsche Bank verfehlt Ergebnisziel. So lautete
gestern früh die Eilmeldung über die letze Bilanz von Josef
Ackermann. Wieviel Gewinn darfs am Ende nochmal sein: 5 Milliarden
Euro, 7, 8 oder 10? Eigentlich spielt es keine Rolle für eine weitaus
wichtigere Bilanz: die der Lebensleistung Ackermanns. Zehn Jahre
stand der Schweizer an der Spitze der Spitze der Bank, die er zum
einzigen deutschen Player von Weltrang ausbaute. Unter seiner Regie
stieg die Investment-Abteilung in Gewinn-Dimensionen vor, die selbst
im Erfolgsverwöhnten Frankfurt bis dahin undenkbar waren. Bezeichnend
ist, dass am Höhepunkt dieses Erfolges der Abstieg eingeleitet wurde,
der ihm nun den Abgang verhagelt: Durch die Finanzkrise steuerte er
sein Haus nach außen hin unfallfrei, ja „schämen“ würde er sich, wenn
sein Haus vom Staat Geld annehmen müsste, hat Ackermann damals
getönt. Diesem Hochmut folgt der Fall in Form von milliardenschwerer
Klagen geprellter Immobilien-Investoren. Gestern klang Ackermann
anders: „Wir haben Dinge gemacht, die man im Nachhinein kritischer
sieht“, sagte er. Eine späte Einsicht, aber die richtige. Allerdings:
Die Folgen ausbaden und die richtigen Schlüsse daraus ziehen müssen
nun andere.
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